Mittwoch, 10. Dezember 2014
Die Magie der Meerjungfrau, Teil 11
Einen Moment herrschte absolute Stille. Dann ging ein Raunen durch die Höhle und alle fingen gleichzeitig an zu reden. Sie bestürmten Merim und Lilay mit Fragen und während der Junge bereitwillig antwortete, schwieg das Mädchen weiter. Sie fühlte sich sichtlich unwohl unter diesem Ansturm. So lange hatte sie das Geheimnis für sich behalten und auf einmal wussten es soviele.
"Woher wissen wir, dass sie wirklich Magie einsetzen kann?" übertönte auf einmal jemand das Stimmengewirr.
Die Gespräche verstummten wieder. Alle Augen richteten sich auf Lilay. Merim kam ihr zur Hilfe.
"Ich habe es gesehen." sagte er schlicht.
Allerdings schien dies die Leute nicht zu überzeugen. Stirnrunzeln und verschränkte Arme waren die Reaktionen darauf. Er sah Lilay an.
"Zeig es ihnen doch bitte." sagte er.
Zögerlich nickte sie. Wenn sie die Leute nicht überzeugen konnte ihr zu helfen, würde sie nie eine Chance haben ihre Familie zu befreien.
Mit einer Handbewegung bedeutete sie ihnen, dass sie mehr Platz brauchte. Kurz darauf hatte sich ein weiter Kreis um sie gebildet. Die misstrauischsten Meerleute hielten noch immer ihre Waffen kampfbereit in den Händen, andere zeigten offene Neugier.
Lilay hob wieder eine Hand, die Handfläche vor sich nach oben gerichtet. Sie konzentrierte sich und rasch tanzte ein kleiner Wirbelsturm auf ihrer Hand. Mit einem gedanklichen Schubs, schickte sie ihn in die Mitte des Zuschauerkreises, wo er wuchs, bis er groß genug war, jemanden darin einzuschließen.

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