Donnerstag, 12. März 2015
Die Magie der Meerjungfrau, Teil 13
Nichts schien Quinten bewegen zu können ihn freizusprechen.
"Werft ihn ins Gefängnis.", befahl er schließlich, als ihm die gestotterten und gestammelten Erklärungs- und Entschuldigungsversuche zuviel wurden. Zwei Wachen schwammen vor, packten den Verurteilten unter den Schultern und führten ihn ab.
Sein Unglück schien Quintens Laune wieder ein wenig zu bessern. Er strich sich nachdenklich über den kurzen, grauen Bart und glättete seine glänzende, schwarze Robe, die seinen Oberkörper bedeckte. Sie war elegant geschnitten und zeugte vom Reichtum des Trägers, sowie vom Können des Schneiders, der hier und da raffinierte Akzente in Silber eingearbeitet hatte. Um die Hüfte hatte der Meermann ein Schwert gegurtet, aber es diente eher zur Zierde, als für den tatsächlichen Kampf. Dafür hatte er schließlich seine Magie. Als einziger im ganzen Königreich. Nunja, als einziger bis auf Lilay. Bei dem Gedanken an sie verdüsterte sich seine Miene erneut. Sah man ihn an einem guten Tag, wirkte es nicht anders als ein netter, alter Mann, ein Großvater vielleicht, der nichts lieber tat als seinen Enkeln Geschichten zu erzählen. Nun jedoch wirkte er zum fürchten und seine kräftige, silbrige Schwanzflosse peitschte durch das Wasser als er vom Thron aufstand und aus dem Saal rauschte. Die Diener machten ihm, mit gesenkten Köpfen, hastig Platz.

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